Montag, 8. Oktober 2012

Managing by Objectives

Irgendwann nach Töchterchens Geburt setzten der WiederBeste Ehemann und ich uns zusammen und fragten uns, wann wir dieses Langzeitexperiment Kindererziehung als Erfolg ansehen können. Um Erfolg messbar zu machen, sind bekanntlich klar definierte Ziele nötig. Hier sind unsere:

1) keine harten Drogen
2) keine Prostitution
3) keine Ernährungsstörungen wie Magersucht etc.
4) keine Kriminalität, es sei denn, sie lohnt sich*
5)**

Wenn wir das schaffen, dann sind wir davon überzeugt, dass sich der Rest, wie schulische Erfolge usw von selbst ergibt.

Seit heute morgen bin ich aber mehr denn je darüber besorgt, wie man in der heutigen Zeit des Schlankheitswahns wohl Nummer 3) erreichen kann. Töchterchen ist sehr zierlich (war ich als Kind auch mal, aber das ist seeeehr lange her) und die meisten Hosen sind entweder zu weit oder zu kurz. In Amiland fand ich endlich eine Skinny Jeans, die ihr perfekt passt. So eine richtige Röhrenjeans, so eng, dass an- und ausziehen gar nicht so einfach ist. Nachdem sie sich heute morgen hineingekämpft hatte, strich sie liebevoll über ihr blau gekleidetes Bein und sagt: "Ich liebe diese Jeans, da sehen die Beine so dünn drin aus!"

:-(


*Definition "es lohnt sich": genug, um in ein Land auszuwandern, das mit westlichen Ländern keinen Auslieferungsvertrag, dafür Strand und Sonne hat und sein restliches Leben komfortabel dort zu verbringen.

** Ich hätte schwören können, es waren fünf Ziele, aber das fünfte fällt mir grad nicht mehr ein...

Freitag, 5. Oktober 2012

Von Wespen und Läusen

Irgendwann im Sommer sah ich, dass Wespen sich wohl ein Nest im Mauergestein unterm Dach gebaut hatten, zumindest flogen sie da eifrig in einem Spalt auf 3 Meter Länge ein und aus. Da man das Dach hätte abdecken und die Mauer aufschlagen müssen Da ich ein friedlicher und naturliebender Mensch bin, liessen wir die Wespen leben und erfreuten uns einer mehr oder weniger friedlichen Koexistenz. Na gut, eine stach mich mal in den Nacken, als ich nichts böses ahnend am Computer arbeitete, aber Revoluzzer gibt es halt überall.

Der Herbst kam heran und wir hatten die Wespen mittlerweile schon ganz vergessen, als ich gestern Söhnchen zum Mittagsschlaf hinlegen wollte und ein auffälliges Gesumm und Gebrumm hörte. Ich blickte nach oben, zum Dachfenster, wo sich mir ein Hitchcock-Bild darbot. Bestimmt fünfzig Wespen krabbelten und flogen am Fenster. Im Kinderzimmer!

Mir war sofort klar, was passiert war: die Wespen waren der Wärme gefolgt und hatten sich durch das Holz und Mauerwerk gefressen, bis sie im Kinderzimmer landeten. Oje.

Der Geruhsamste Ehemann, mit dieser überraschenden Tatsache konfrontiert, erkannte gleich, dass ich Aktionismus von ihm einforderte und meinte daher gemütlich, da hätte wohl jemand ein Fenster aufgelassen. Wie bitte?

Wie meistens, behielt ich recht. Obwohl alle Wespen des Tages im Staubsauger endeten, setzten neue Mitglieder des Schwarms die Invasion am nächsten Tag fort. Da der NichtGanzBesteEhemann auf Arbeit weilte und praktischerweise auch sein Handy zu Hause liegen gelassen hatte, und weil ich ja sooooo viel Zeit habe, ich bin ja eh da, hängte ich mich ans Telefon und versuchte, einen Spezialisten dazu zu bewegen, jetzt gleich und sofort unserer Wespenplage Herr zu werden. Das Ergebnis? Man kaufe ein Insektenspray und sprühe die Balken von innen und aussen ein, das würde dann zumindest das Krabblerproblem für dieses Jahr erledigen. Dass man das Problem damit nur auf den Frühling verschiebt, wenn die überwinterte Königin neu loslegt... Und dass so ein Zeuch weder für Wespen noch für Kinder gesund ist...

Aber keine Sorge. Noch leben sowohl Wespen als Kinder, da der Gemütlichste Ehemann gestern abend wegen des Regens und heute morgen wegen des Vergessens nicht aufs Dach klettern konnte. Und im Kinderzimmer selber, da sind wir uns einig, wird kein Insektengift versprüht. Also bleiben die Wespen noch ein paar Tage länger Thema bei uns.

Und weil ein Krabbeltier selten allein kommt und mein Tag noch nicht aufregend genug war, erfuhr ich beim abendlichen Elternabend, dass seit Februar in Töchterchens Klasse immer wieder Läuse auftreten und zwar NUR in ihrer Klasse, ergo muss es ein oder mehrere Kinder geben, die nichtsahnend diese Läuse immer wieder weitergeben. Anscheinend geht Lausbefall nicht immer mit Kopfkratzen einher, und "normaler" Befall sind gerade mal 10 Läuse, und die sind wirklich superklein und hellbraun, ganz schlecht sichtbar, können einem also wirklich leicht durch die Lappen gehen. Ich weiss es jetzt, eine Mama hat ein Blatt mit zwei Exemplaren drauf mitgebracht.

Brrrrr. Und jetzt kann ich leider nicht mehr tippen, mich juckts!