Donnerstag, 31. Januar 2013

Wirklich viele Kinder

Beim Abendessen unterhalte ich die Kinder mit Geschichten über ihre Vorfahren. Die Kinder lauschen begeistert, als ich ihnen von meiner Großmutter Ilse erzähle, die als kleines Mädchen mit langen Zöpfen in ein geleertes Marmeladenfass kletterte, um es auszulecken und die dann natürlich einer Grundreinigung unterzogen werden musste. Ich erzähle von ihrem Vater, meinem Urgroßvater Robert, der sich aus bitterster Armut hochgearbeitet hat. "Wisst Ihr eigentlich schon, dass der Urgroßvater Robert zwanzig Geschwister hatte?!?"

Töchterchen fallen fast die Augen aus dem Kopf.
"So viele Kinder???"
Ich nicke.
"Und wie haben die alle auf einen Schoß gepasst?"

Montag, 14. Januar 2013

Ballett

Söhnchen möchte schon lange Ballet lernen. Nach seiner allseits bekannten Vorliebe von Rosa und Röckchen (gerne auch in Kombination) ist das nicht wirklich überraschend. Seit Wochen fiebert er auf den grossen Tag seines ersten Ballet-Schnupper-Termins hin, leider fiebert er seit letzter Woche auch im wörtlichen Sinne. Also drückt alle bitte fest die Daumen, dass er bis heute mittag eine spontane Wunderheilung hinlegt!

Töchterchen interessierte sich nie so brennend fürs Ballett. Das könnte sich aber noch ändern, wie man folgender Belehrung ihrerseits entnehmen kann:

"Brüderchen, Ballett ist bestimmt toll und da lernst Du ganz viel. Und wenn Du gross bist, kannst Du dann Mädchen hochheben. Das hab ich schon im Fernsehen gesehen. Die machen das."

kurze Denkpause

"Vielleicht mach ich doch auch Ballett, dann können mich die Jungs immer tragen..."


Freitag, 4. Januar 2013

Jingle jingle...

Aus aktuellem Anlass geben wir den Kindern möglichst viel Gelegenheit, die englische Sprache zu hören. Was sich in der Vorweihnachtszeit durch Dauerbeschallung englischer "Klassiker" wie zum Beispiel "White Christmas" usw sehr gut machen liess. Es funktioniert ganz gut, die Kids saugen die neuen Worte wirklich wie Schwämme auf, besonders Söhnchen verblüfft mich immer wieder, wie viele Worte er richtig zuordnen kann. "Das heisst Apple!" ruft er dann stolz und deutet auf das entsprechende Obst.

Aber am besten gefiel er mir, als er vor dem Haus auf dem Roller seine Runden drehte und dabei aus vollem Halse "Jingle Balls, Jingle Balls" sang. Bloss gut, dass die Nachbarn nicht so gut Englisch können...

Mittwoch, 2. Januar 2013

Der eine Apfel fällt recht weit vom anderen...

Der Beste Ehemann und ich gönnten uns zum diesjährigen Geschenkefest einen neuen Bezug unseres geliebten "Gravity" Sessels, der bequemsten Sitzgelegenheit im Universum. Der Wunsch nach diesem Möbelstück begleitete meinen Mann durch seine Studienzeit und steckte auch mich irgendwann damit an. Was haben wir uns am Schaufenster die Nasen platt gedrückt! Naja, ganz so schlimm wars nicht, aber es war immer klar, dass wir irgendwann ein Monatsgehalt für dieses Prachtstück opfern würden. Und dann schenkte ihn uns meine geliebte Oma, als wir unsere erste gemeinsame Wohnung bezogen. Damals war er blau.

Der Sessel zog immer mit uns um. Er wurde geliebt und wurde genutzt. In ihm las ich zahllose Bücher, stillte meine Kinder, hielt Nickerchen mit Töchterchen, wenn sie im Bett nicht schlafen konnte. Die Liebe sah man ihm an. Ein neuer Bezug war dringend fällig, jetzt strahlt er in neuem, goldgelben Glanze.



Mein erster Gedanke, als der Beste Ehemann ihn präsentierte, war "Wunderschön!". Mein zweiter Gedanke: "Welcher Idiot hat sich diese Farbe ausgesucht bei ZWEI KLEINEN KINDERN IM HAUSHALT?"

Daraufhin hielten der Ehemann und ich Kriegsrat. Wir riefen unsere Sprösslinge herbei und legten das Kriegsrecht fest. KEIN Essen auf dem Stuhl. KEINE Stifte auf dem Stuhl. KEINE klebrigen/schmutzigen Finger in der Nähe des Stuhls. Dann stiess der Beste Ehemann die schlimmste Drohung aus, die ich je von ihm gehört habe. "Wenn ich einen von Euch erwische, wie er diesen Stuhl anmalt, dann nehm ich demjenigen das Lieblingskuscheltier für immer weg!"

Und da zeigte sich wieder mal, wie verschieden unsere Kinder doch sind.

Töchterchen, super lieb und mit ihren sieben Jahren schon so vernünftig, dass ihr so eine Malaktion im Traum nicht einfallen würde, brach in Tränen aus.

Söhnchen, dem so eine Aktion durchaus einfallen könnte, schaute dem Papa herausfordernd in die Augen und sagte nur: "Nimms doch. Nehm ich mir halt ein anderes."